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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 350

1873 - Essen : Bädeker
350 einwohner an, sondern verfuhren auch gegen diese so gewaltsam und grau- sam, daß sie jetzt meistens ausgerottet oder in entferntere Gegenden zu- rückgedrängt worden sind. Zu den ersten spanischen Niederlassungen kamen im Laufe der Zeit aus den westlichen Küstenländern Europas noch viele andere Colonien. In diesen Colonien haben zwar die Europäer ordentlichen Feldbau, Plantagen, angelegt, in welchen sie vorzüglich Baumwolle, Zucker, Kaffee, Indigo, Cacao und Tabak ziehen, wovon die wilden Jndianerstämme wenig oder gar nichts verstanden. Aber eben diese Europäer waren es auch, welche seit dem 16. Jahrhundert den schändlichen Menschenhandel auf den Küsten Afrikas in Schwung gebracht haben, indem hier Neger als Sklaven gekauft und in Schiffen dicht zusammengedrängt nach Amerika geschafft wurden, um dort die schwersten Arbeiten in den Plantagen zu verrichten — und dazu oft noch grausam behandelt zu werden. Erst im Jahre 1865 ist dieser Sklaven- handel in den Vereinigten Staaten gesetzlich abgeschafft worden. Durch die gewaltsame Einführung afrikanischer Neger in die heißen und warmen Gegenden des Erdtheils, so wie durch die Einwanderung vieler Europäer ist die Bevölkerung eine sehr verschiedene. Die Ureinwohner, Indianer, mögen etwa 13 Millionen — die weißen Europäer 29 Millionen — die Neger 8 Millionen — die Mischlinge 10 Millionen betragen. Diese nennt man Mestizen, wenn sie von einem Weißen und einer In- dianerin abstammen, aber Mulatten, wenn sie Nachkommen von Weißen und Negern sind. Das nördlichste Küstenland Amerikas aber und die Inseln im nördlichen Eismeer, besonders Grönland, werden von Menschen bewohnt, die selten 1 groß sind und Eskimos heißen. — Die Europäer vermehren sich in Amerika jährlich um Tausende; denn aus den meisten Ländern — auch aus Deutschland — wandern bei zunehmender Nahrungslosigkeit in der Heimath jährlich so viele aus, daß die Auswanderungs-Angelegenheit nun die allgemeine Aufmerk- samkeit auf sich gezogen und von Jahr zu Jahr mit mehr Ordnung betrieben wird. Die Europäer bilden in Amerika eigene, selbstständige Staaten. In Nordamerika giebt es Niederlassungen der Dänen aus der Küste von Grönland: das dänische Nordamerika — und ein weitläufiges L än d e r g e bi e t der E n g l ä nd e r, wozu auch Canada mit der Hauptstadt Ouebeck gehört: das englische Nordamerika. Aber alle diese Gebiete werden an Bedeutung übertroffen von den Vereinigten Staaten, die ursprünglich brittische Colonien waren, aber am Ende des vorigen Jahrhunderts in dem sogenannten nord- amerikanischen Freiheitskriege ihre Unabhängigkeit vom Mutter- lande erkämpften, und worin jetzt mehrere Millionen ausgewandeur Deutschen wohnen; in ihnen sind die bedeutendsten Städte: Boston, Neu-Aork (923,000 Einw.), Philadelphia, Baltimore, Cin- cinnati, St. Louis, und St. Orleans. — Südlich von den Ver- einigten Staaten liegt Mexiko mit der Hauptstadt gleichen Namens.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 353

1873 - Essen : Bädeker
358 und kleine Fahrzeuge noch in weiter Entfernung verschlungen werden. Wird aber das Schiff von zwei gegen einander treibenden Eisschollen gefaßt, so bleiben von ihm nur die zerquetschten Holzfasern übrig. Im Ganzen find bis jetzt gegen hundert Entdeckungsreisen in das nördliche Eismeer unternommen, fast sämmtlich von Englän- dern. Obgleich alle diese Versuche in Bezug auf den Hauptzweck miß- langen, und eine Verbindung zwischen dem atlantischen und großen Ocean durch das nördliche Eismeer für die Schifffahrt immer noch nicht hergestellt ist; so entdeckte man doch eine große Küstenstrecke und gewann wenigstens einiges durch Fischfang und Pelz- werke. Es wurden Pelzkompagnien gestiftet, wie z. B. die Hud- son skompagnie, und dadurch wurden zugleich die Küsten jener Län- der immer mehr und mehr erforscht. Die ersten bedeutenden Schritte zur Beschiffrmg des.polarmeeres geschahen schon von John Davis (1585—1587) und von William Bassin (1615—1616). Im Jahre 1831 machte John Roß die wichtige Entdeckung des magne- tischen Nordpols, woselbst die Magnetnadel eine senkrechte Stellung einnimmt und in diesen Gegenden für die Schifffahrt unbrauchbar wird. Im Juli 1845 sandte die englische Regierung den Kapitain John Franklin aus. Zwei Jahre waren verflossen, ohne daß man etwas von ihm hörte. Da beschloß die Regierung, eine Expedition zur Auf- findung des Verunglückten auszusenden. An der Spitze stand der Kapitain James Clark Roß, im Mai 1847. Am 3. November 1849 kam er mit seinen beiden Schiffen wohlbehalten wieder nach England zurück, ohne eine Spur von John Franklin entdeckt zu haben. Er hatte in dem Eismeere länger als zwei Jahre zugebracht und am Kap Leopold überwintert. Ueber dreißig Unternehmungen wurden nun von 1849 bis 1859 gemacht, um die Verschollenen aufzusuchen oder Kunde ihres Heldentodes zu bringen. Endlich gelang dieses der letzten Expedition, welche die Gemahlin Franklins im Juli 1857 unter dem Kapitain M'clintocks ausgesandt hatte. Derselbe ist am 21. September 1859 zurückgekehrt und hat die Nachricht mitgebracht, daß die Mannschaft Franklins ihre Schiffe am 22. April 1848 (also beinahe 3 Jahre nach der Abfahrt von England) 5 Meilen nord- nordwestlich von der Küste von King Williams Island verlassen habe, und daß die Schiffe dort später zu Grunde gegangen seien. An einem Punkte der Nordwestküste von King Williams Island fand man unter einigen losen Steinen ein Zinngehäuse, das einen vom 25. April 1848 datirten Zettel enthielt, auf welchem die Nachricht niedergeschrieben war, „daß die Schiffe, nachdem sie seit dem 12. Sep- tember 1646 vom Eise eingeschlossen gewesen, am 22. April 1848 von der Mannschaft verlassen worden und daß die noch am Leben be- findliche Bemannung, in Allem 105 Personen, unter dem Commando des Kapitains Cro zier von da nach dem Fisch flusse aufgebrochen sei. Franklin sei schon am 11. Juni 1847 gestorben und der Gesammtverluft durch Todesfälle in der Expedition betrage bis jetzt Haesters' Leseiuch für Oberkl. Sinmltan-Ausgabe. 23

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 360

1873 - Essen : Bädeker
360 Damm entgegengestellt hatten, hinter welchem die Haufen der tödtlich gehetzten Thiere endlich den ersehnten Ruhepunkt gefunden. Ein para- diesischer Anblick! So weit das Auge reicht, Tausende und Tausende von Thieren ausgestreckt, theils die ermüdeten Glieder leckend, theils, ohne aufzustehen, die Hälse vorstreckend, um das Gras in ihrer Um- gebung abzuweiden. Alle sonstige Feindschaft der einzelnen Gattungen und Arten unter einander hat während der gemeinsamen Todesgefahr geruht, und die gegenwärtige gänzliche Erschöpfung aller hat den Waffenstillstand nothgedrungen verlängert. Wölfe Md Panther liegen nur wenige Schritte von einer kleinen Heerde Antilopen; Büffel, Bären und Pferde ruhen unter einander, und keines vermag sich von der Stelle zu rühren, auf welche es die vollkommenste Erschöpfung hat niedersinken gemacht. Dort liegt ein Jaguar, der grimmig nach einem fünf Schritte ent- fernten Büffelkalbe schaut; beim Anblick der Reisenden versucht er auf- zustehen, aber gänzlich kraftlos krümmt er seinen Leib kreisförmig, ver- birgt mit seinen schweren Tatzen den Kopf auf der Brust und stößt ein langsames klagendes Geschrei aus. Nicht weit enffernt liegt ein herr- licher Edelhirsch, so abgemattet, daß er nicht ein paar zm weit sich bewegen kann, um das Gras zu erreichen, und seine vertrocknete Zunge zeigt deutlich, wie er durch Wassermangel leidet. Ein ächfer Jäger, der Gabriel! Sofort holt er aus dem zwanzig Schritte entfernten See eine Mütze voll Wasser, sprengt dem edlen Thiere einige Tropfen auf die Zunge und läßt es die Mütze leeren. Als er ihm die zweite Mütze Wasser gereicht, leckt das dankbare Thier ihm die Hände und verfolgt den Wohlthäter mit Blicken, die aufrichtiger und deutlicher sprachen, als mancher vierseitige Danksagungsbrief. Schäme dich, Undankbarer, vor dem Thiere, welches nie eine Wohlthat vergißt! Nachdem ihre Pferde wieder Kräfte gewonnen, führt Gabriel die Reisenden weiter durch die Prairien dem Ziele ihrer Reise, Texas zu. Ls. Californien, das neue Goldland. An der Westgränze der vereinigten Staaten liegt am stillen Ocean das bisher wenig bekannte Land Californien. Von seinen Bergen strömt der Sacramento, der einzige schiffbare Strom, und mündet in eine Bai, welche einer der größten und sichersten Häfen der Welt ist. An dieser Bai liegt San Francisco, der Hauptort des Landes. Die fruchtbare Umgegend erzeugt einen ungeheuren Reichthum von Getreide und Bau- holz und bietet üppige Weideplätze für Viehheerden. Das Klima ist nur an den Küstenlandschaften schön und gesund. In dieses Land kam vor einigen Jahren ein Schweizer, Namens Sutter, der bis zum Jahre 1830 Hauptmann bei der Schweizergarde des Königs von Frankreich gewesen war. Des Soldatenlebens müde, hatte er diese unbekannte und menschenarme Gegend am Weltmeere auf- gesucht, um hier in stiller Zurückgezogenheit vom Ackerbau zu leben. An einem Nebenflüsse des Sacramento siedelte er sich an. Im Jahre 1848

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 456

1873 - Essen : Bädeker
456 Ausland zurück war; jetzt wußte er aber auch, was er thun und wü er es angreifen müsse, um den Grund zu seiner Bildung zu legen. Und wenn es ihm auch nicht gelang, alles so herzustellen, wie es vor seiner Seele stand, vorzüglich da er die längste Zeit seiner segensreichen Regierung mit auswärtigen Feinden Krieg zu führen hatte, so hat er doch den Ruhm für sich, eben dadurch, daß er sich nicht schämte, noch als Mann und Kaiser Lehrling zu sein, seinem Volke für alle Folgezeit unendlich viel genützt zu haben. 27. Washington. Franklin. Der nördliche Theil Amerikas wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer ersten Landung nur eine große Wildniß und das Klima sehr rauh zu sein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trieben, und unermeßliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirthlichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko's und Peru's, Gold und Silber zusammenraffen konn- ten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Kolonie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virginien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Colonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmählich aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von anderen euro- päischen Nationen herüber, größtentheils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entge- hen, in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten oder Provinzen, unter denen Pensilvanien mit der Hauptstadt Philadelphia sich besonders hervorthat. Alle Colonisten, aus welchem Lande sie immer waren, erkannten die Ober- hoheit Englands an und trieben fast ausschließlich Handel mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Kolonien und schützte sie gegen alle auswärtige Angriffe. Es brachte sie durch großen Aufwand zu einer solchen Blüthe, daß die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Deshalb verlangte aber England auch Abgaben, welche die Ameri- kaner jedoch nur unter der Bedingung entrichten wollten, daß sie dieselben durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, erst bewilligten. England bedachte nicht, daß den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und daß man die Mündiggewor- denen auch als solche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerumlegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zu- rück, legte ihnen die Stempelakte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zollaktc auf, die für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier und Bleiweiß eine mäßige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verordnungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Colonisten thätlich und wurden in der Überzeugung von der Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen dadurch bestärkt, daß die Engländer beide Gesetze wieder zurücknahmen, nur daß vom Thee ein Einfuhr- zoll noch entrichtet werden sollte. Als nun 1773 im Hafen von Boston drei mit Thee beladene englische Schiffe einliefen, widersetzten sich die Einwohner der Ausladung, und als diese von dem englischen Statthalter erzwungen werden wollte, überfiel ein Hause Vermummter die Schiffe und warf 342 Kisten Thee ins Meer. Dieser Gewaltstreich war die Losung zu einem Kriege, der erst 1783 beendig: wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen England, zogen die Wilden und auch

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 457

1873 - Essen : Bädeker
457 europäische Nationen, die auf die Engländer eifersüchtig waren, besonders die Franzosen in ihr Jntereffe, wählten zu ihrem Anführer den berühmten. Washington, einen reichen Pflanzer, der sich auf das Kriegswesen wohl verstand. Die Colonisten standen den Engländern zwar an Ausrüstung und Kriegserfahrung weit nach; aber sie übertrafen die von diesen in Sold genommenen fremden Truppen, unter denen sich auch Deutsche: Hessen und Braunschweiger, befanden, an Muth, Vaterlandsliebe, Begeisterung für die Freiheit und besonders an genauer Kenntniß des Landes. Lange blieb der Kampf ohne Entscheidung; aber als 1777 bei Saratoga der englische General von den Amerikanern um- zingelt und zur Übergabe gezwungen, und 1781 ein zweites englisches Heer bei Uorktown durch Washington gefangen genommen worden, und England kein neues Heer zu senden hatte: da wurde im Frieden zu Versailles 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt. Seit diesem Frieden hat der junge Freistaat staunenswerthe Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände gemacht; denn Tausende und abermals Tausende sind aus England, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt ausgewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung auf Niederlassung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich gebildet. Die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 38 schon vermehrt. An der Spitze dieses Bundesstaates steht ein Prä- sident, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste Präsident — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleichen Namens ge- gründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Congresses (Abgeordneten-Versammlung) erhoben. Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schicksale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Er war der Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte er auf ihn, den jüngsten, nicht viel ver- wenden, und bestimmte ihn auch zu seinem Handwerke. Attein dieses gefiel ihm nicht, und er lernte bei einem Bruder die Vuchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtigkeiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war unermüdet thätig, dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Lands- leute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn unterstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Abnahme fand. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen er- fand Franklin den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa bekannt wurde. Enaland wollte diesen Mann für sich gewinnen, und ernannte ihn zum Ober- postmeister der amerikanischen Besitzungen; allein er blieb dennoch der Sache seines Vaterlandes ergeben. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeiten zwischen England und Amerika reiste er nach L ondon und vertheidigte hier die Rechte seiner Lands- leute niit eben so großer Weisheit als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1776 wegen Abschließung eines Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gerietst die ganze Stadt in freudige Bewegung; jeder wollte den ausgezeichneten Ameri- kaner sehen. Nicht selten saß der ehemalige Buchdrucker mit dem Könige zu. Tische. Bei seiner Aufnahme in die Gelehrtenversammlung Frankreichs ward er, als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes, mit dem eben so schönen als wahren Verse bewillkommnet: „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter!" Franklin starb, allgemein verehrt und bewundert, in seinem 81. Jahre. Merk- würdig ist noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen, und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schönern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."

6. Nr. 22 - S. 86

1904 - Breslau : Hirt
86 Nordamerika. § 99. C. Amerika. § 99. Nordamerika. 1. Lage und Teile Amerikas. Amerika (fast 4 mal so groß lvie Europa) liegt auf der westlichen Halbkugel. Es zerfallt iu Nord- und Südamerika. Beide Teile werden durch den Meerbusen von Mexiko und das Karibische Meer getrennt und durch eine Landbrücke (Mittelamerika) verbunden. Die schmälste Stelle derselben ist die Landenge von Panama. Die Inseln zwischen Nord- und Südamerika heißen zu- sammen Westindien. 2. Nordamerika im allgemeinen, a. Gliederung. Der nvrdl. Teil Nordamerikas besteht ans vielen Inseln, welche man zusammen den Arktischen Archipel nennt. Die größte Insel ist Grönland, welche durch die Bassin- Bai und die Davis sdewispstraße von den übrigen Inseln getrennt ist. In den Atlant. Ozean ragt die Halbinsel Labrador, im W. von der Hudson shadßns-Bai, im O. vom St. Lorenzbusen bespült; vor letzterem liegt die Insel Neufundland. Im S. ziehen sich die Halbinseln Florida, Jukatän und Californien ins Meer hinein. Die beiden ersten helfen den Mexikan. Meerbusen umschließen; letztere streckt sich lang und schmal an der Küste Mexikos hin und ist durch den Californischen Meerbusen vom Festlande getrennt. Die Halbinsel Alaska im N.w. wird durch das Bering-Meer und die Bering-Straße von Asien geschieden. Die Aleuten sale-üten) bilden gleichsam eine Brücke nach Kamtschatka. 1». Bodengestaltnng und Bewässerung. Im W. Nordamerikas ziehen sich gewaltige Hochländer (Mexiko und die große nordamerikanische Hoch- ebene) hin. Das Hochland von Mexiko ist von hohen Vulkanen besetzt, von denen der Citlaltepetl 5600 m erreicht. Die Hochländer werden von alpenhohen Randgebirgen eingeschlossen. Der größte Teil der Osts. Randgebirge heißt Felsengebirge. Von ihnen strömt der Colorado in den Meerbusen von Californien und der Rio Grande del Norte in den Meerbusen von Mexiko. Die westl. Randgebirge führen im N. den Namen Seealpen; um den Columbia heißen sie Kaskaden-Geb., im S. Sierra Nevada. Da, wo die Küste sich entschieden gegen W. wendet, liegt der Eliasberg. An der Ostküste Nordamerikas lausen die Alle- ghanis sälligenis) dahin, wenig über 2000 ui hoch. — Der größte Teil Nordamerikas ist Tiefland; im N. liegt die Arktische Tiefebene, im S. die des Mississippi. Die erstere ist überaus reich an Wäldern und Seen (Gr. Bären-, Sklaven-, Winnipeg-See). Die letztere besitzt zwar auch große Waldungen, vor allem aber endlose Grasfluren (Prärien). Hier wächst das Gras so hoch, daß sich der Reiter im Steigbügel recken muß, um über die Grasspitzen hinweg sehen zu können. Die Millionen von Bisons, die einst hier weideten, sind ausgerottet. — Durchflossen wird die Tiefebene von gewaltigen Strömen. Die größten sind der Mississippi und der St. Lorenzstrom. Die wichtigsten Nebenflüsse des Mississippi sind rechts der Missouri sinißürsi und Arkansas, links der Ohio sohekosi

7. Nr. 22 - S. 87

1904 - Breslau : Hirt
Zz 99—100. Die Vereinigten Staaten von Amerika. 87 Der St. Lorenzstrom ist der Abfluß der fünf großen kanadischen Seen (der Obere See, der Michigan smischigänj-, Huron jjüronj-, Erie [tri]= und On- tario sonteriopsee). Diese liegen treppenartig übereinander und stehen durch Ausflüsse miteinander in Verbindung. Zwischen Erie- und Ontario- See der gewaltige Niagara-Fall (50 m hoch). Nach dem Nördl. Eis- meere fließt der Mackenzie. e. Das Klima Nordamerikas ist kälter als unter gleichen Breitengraden in Europa. Die Ursachen sind folgende: Die Nordwinde haben freien Zu- tritt; die warnten S.w.-Winde werden abgehalten; das Land ist sehr wasser- reich ; ein kalter Strom berührt die Ostküste. Die Gegenden, welche mit Norddeutschland unter denselben Breitengraden liegen, sind den größeren Teil des Jahres mit Eis und Schnee bedeckt. Die deutschen Einwandrer ziehen darum etwa Kp weiter nach S., als sie in Deutschland wohnten. Wir haben aus Amerika die Kartoffel, den Mais und Tabak erhalten, von Tieren aber nur Truthühner; dagegen sind Pferde, unsere Haus- rinder und Schafe dort erst eingeführt worden. cl. Die Ureinwohner Nordamerikas, Indianer genannt, haben eine rötliche, der des Kupfers ähnliche Hautfarbe. Als Columbus Amerika entdeckte (1492), lebten sie von Jagd und Fischerei. Sie zerfielen in viele Stämme. An der Spitze jedes Stammes stand ein Häuptling, der sie zum Kriege führte, in welchem sie sich durch große Grausamkeit auszeich- neten. Mit der Streitaxt (Tomahawk) tötete der Indianer seinen Gegner. Mit dem Messer zog er ihm die Haut (den Skalp) vom Kopse (skalpieren), die er dann am Gürtel befestigte. Die Gefangenen wurden oft am Marterpfahl zu Tode gepeinigt. Um solche Qualen er- tragen zu können, wurde der Indianer von Jugend auf abgehärtet und mußte sich den schmerzvollsten Übungen unterwerfen. Beim Friedensschluß wurde der Tomahawk begraben, und die Friedenspfeife ging in der Versammlung von Mund zu Mund. Mit der Roheit verband sich bei den Männern ein starker Hang zur Bequemlichkeit und Ruhe. Die Weiber dagegen keuchten unter der schweren Arbeit. Die Indianer ritzen sich verschiedene Zeichnungen in die Haut ein und bemalen sich mit bunten Farben (tätowieren). Ihre Wohnungen (Wigwams) sind Zelte, welche die Form eines umgestürzten Trichters haben. Sie sind mit Tierhäuten bedeckt und zuweilen mit verschiedenen Figuren bemalt. Die Indianer verehren einen großen Geist, als den Beschützer aller Tapferen und Guten, und glauben an ein glückliches Leben im Jenseits. Die Zahl der Indianer ist im Abnehmen. Durch Kriege, Krankheit, Branntwein, Hunger ist ihre Zahl vermindert worden. 8 100. Die Vereinigten Staaten von Amerika oder kurz die Union, a. Größe und Verfassung. Sie sind fast so groß wie Europa und bestehen aus 45 Staaten, 1 Bundesdistrikt und 6 Territorien. Ein Landstrich muß mindestens 60000 männliche Einwohner über 25 Jahre zählen, um als Staat zu gelten. Jeder Staat besorgt die eigenen Angelegen- heiten selbständig. Die gemeinsamen Angelegenheiten werden im Kongreß beraten, in den alle Staaten ihre Vertreter senden. Die Ausführung der Gesetze erfolgt durch einen Präsidenten, der immer auf vier Jahre gewählt wird. Washington suösching'tnj ist Bundesstadt; hier versammelt sich der Kongreß. l). Einwandrer. In die Vereinigten Staaten gehen die meisten unserer Answandrer. Sie dringen immer mehr nach W. vor. Voll den 76 Mill.

8. Nr. 22 - S. 88

1904 - Breslau : Hirt
Die Vereinigten Staaten von Amerika. 8 100. der jetzigen Bevölkerung sind die meisten Engländer, weshalb die englische Sprache die herrschende ist. 8 Mill. sind Deutsche. Diese wohnen besonders in den Staaten New Jork [nju jörk, bei uns einfach „Neujork" gesprochen), Pennsylvanien, Ohio, Michigan, Illinois und Wisconsin, also in den Staaten, welche an die fünf großen Seen stoßen. In den Südstaaten bilden die aus Afrika stammenden Neger die Halste der Be- völkerung. Sie arbeiteten früher als Sklaven auf den großen Plantagen (großen Gütern), sind aber jetzt frei. Im W. der Union haben sich in der netteren Zeit schon viele Chinesen angesiedelt. Die protestantische Kirche ist die vorherrschende; doch trifft man bei völliger Religionsfreiheit die verschiedensten christlichen Bekenntnisse. o. Erzeugnisse, Handel. Die Union ist eine wichtige Kornkammer; int N. wird Roggen und Weizen, in der Mitte Mais, im S. Reis an- gebaut. In den Südstaaten wird Baumwolle, Zucker und Tabak in großetl Plantagen gewonnen. Schaf, Schwein und Rind sind Haustiere. Am Ohio ist die Schweinezucht bedeutend; die Schweine weiden in den Eichenwäldern tind kommen behufs Mästung ans die abgeernteten Maisfelder. Die Union (des. Californien) ist eines der ersten Goldlünder, liefert auch Silber, Queck- silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen, und zwar in den ans den Gebirgen gelegenen Staaten; Steinkohlen und vor allen Dingen viel Petroleum werden auch um die Alleghanies gewonnen. Die Industrie ist in raschem Fort- schreiten, des. in den Nordost-Staaten. Nach England und Deutschland ist die Union der dritte Handelsstaat. Durch die Lage zwischen zwei Ozeanen, durch schiffbare Ströme und Kanäle, durch Eisenbahnen wird der Handel be- fördert. Mehrere derselben führen quer durch den ganzen Kontinent. Die älteste dieser Bahnen ist die Nord-Pacific-Bahn von New Jork nach San Francisco. In sieben Tagen kann man diesen weiten Weg, der durch Urwälder, viele Steppen, durch lange Tunnels und über große Abgründe führt, zurücklegen. ck. Pflanzerlcbcn. Die Einwandrer, welche das Land urbar machen und bebauen, heißen Pflanzer. Sie bauen sich zuerst ein Blockhaus ans Holz. Handwerker treffen sie in jenen Gegenden nicht an; darum müssen sie selbst Hand anlegen. Die Nachbarn leisten ihnen willig Beistand. Um Land für den Ackerbau zu gewinnen, werden Bäume gefällt und verbrannt. Die Besitzung eines Landwirts heißt Farm, der Landwirt Farmer. 6. Die amcrikan. Städte sind sehr regelmäßig angelegt, meist im Qua- drat oder Rechteck erbaut. Die Straßen sind breit, für Fußgänger mit schönen Seitenwegen versehen, iiber denen von allen Lüden Zeltdächer aus- gespannt sind. Die Häuser sind teils aus Backsteinen, teils ganz aus Holz, vielfach auch ganz ans Eisen erbaut. Die innere Einrichtung der Häuser ist fast überall dieselbe. Sehr beliebt sind die überbauten Markthallen; sie sind so groß, daß der ganze Marktverkehr unter ihnen Raum findet. Da die amerikan. Städte gewöhnlich nach einem Plane angelegt werden, so fehlt es in den meisten nicht an Plätzen, die noch unbebaut liegen. Bei der

9. Nr. 22 - S. 89

1904 - Breslau : Hirt
§§ 101—102. Das Britische Nordamerika. raschen Entstehung vieler neuen Wohnplätze haben viele Ortschaften den- selben Namen bekommen. f. Die bedeutendsten Städte, die sich durch Handel und Fabriktätigkeit auszeichnen, sind: Boston (bost'n; 560000 E.), New York (31/2 Mill. E.), die volkreichste Stadt und der erste Seehafen Amerikas), Buffalo (baffuto), Philadelphia (über 1300000 E., Steinkohlen, Eisenwerke), Pittsburg (320000 E.), Baltimore (böltimör; 510000 E-, Tabak und Zigarren), Washington (uöschingt'n; 280000 E-, Bundesstadt), Charleston (tschärlsn; Reis, Baumwolle), New Orleans (njü örlins; 280000 E-, der größte Baumwollenmarkt der Erde), St. Louis (sent lüis; 575000 E.), Cincinnati (ßinßineti; 325000 E., Handel mit Schweinefleisch), Chicago (schikägo; 1700000 E., erster Getreide-, Vieh- und Holzmarkt der Erde), Milwaukee (miluöki; 285000 E., fast nur von Deut- schen bewohnt), San Francisco (i/g Mill. E.), Neu Jerusalem wird bewohnt von der religiösen Sekte der Mormonen, „den Heiligen des jüngsten Tages". Sie haben bei ihrer Tatkraft und Arbeitsamkeit das unfruchtbare Land am Großen Salzsee in ein blühendes Kulturland umgeschaffen. § 101. Aas Kritische Nordamerika, kleiner als Europa. Die Uferlandschaften an den fünf Seen und dem St. Lorenzstrom (Ober- und Unter-Canada, Neu-Brann- schweig mit Nen-Schottland) sind fruchtbar und darum dicht bevölkert. Die Bewohner von Canada sind großenteils französischer Abkunft und Sprache, da das Land früher unter französischer Herrschaft stand. Die bedeutendsten Orte sind: Toronto (210000 E.), Montreal (montriöl; 265000 E.), Quebec, Ottawa. Letzteres ist Hptst. der britischen Besitzungen auf dem Festlande. — S. vom Winnipeg-See die Prov. Manitoba mit äußerst fruchtbarem Weizenboden. — Britisch-Columbia am Stillen Ozean ist reich an Steinkohlen. — Die Hudson (hädß'n>Bai-Ländcr oder Nordwest-Tcrritorien, zwischen dem Felsengebirge und der Hudson-Bai, sind in den nördlichen Strichen kahl und wüst mit sehr strengen Wintern. Im S. gibt es fast unermeßliche Waldgebietc mit zahl- reichem Pelzwild, welches von den Indianern und von Weißen eifrig gejagt wird. Englische Pelzhändler haben hier und da Niederlassungen. Im N.w. das unglaublich reiche Goldgebiet an: Klondike fklöndeikj. — Auf der öden Halbinsel Labrador, und zwar an der Ostküste, hat die Brüdergemeinde einige Missionsplätze gegründet. — Die Insel Neufundland ist eine wichtige Station für den Kabeljaufang, der auf der großen Sandbank im O. im großen betrieben wird. Die Fischniassen, die aus den nördlichen Meeren kommen, werden durch den Golfstrom, den sie wegen seiner Wärme nicht durch- drungen können, aufgestaut und darum leicht gefangen. — Das Meer zwischen den Inseln in: nördlichen Teile des Brit. Nordamerikas ist den größten Teil des Jahres zugefroren. Mitten im Sommer schwimmen riesige Eisberge umher, welche den Seefahrern gefährlich werden (B 14). Eine Durchfahrt durch das Jnselgewirr aus dem Atlant, nach den: Stillen Ozean hat man in neuerer Zeit wohl gefunden, aber sie ist für den Handels- verkehr nicht geeignet, weil das Meer nur zu kurze Zeit offen ist. 8 102. Grönland, eine Insel, etwa 3mal so groß als die Skandinav. Halbinsel, ist im Innern mit hohen Bergen angefüllt, die mit Eis und Schnee bedeckt sind. Die Ostküste ist unbewohnbar. Gletscher reichen bis ans Meer, werden von den Wellen los- gebrochen und von einer kalten Polarströmung als Eisberge nach S. geführt. Die West- küste wird durch einen Arm des Golsstromes etwas erwärmt. Hier gibt es im Sommer grüne Wiesen; auch können Kartoffeln und Gemüse angebaut werden. Die Bewohner stillen ihren Hunger größtenteils an den vielen Walfischen, Seehunden, Fischen, Renn- tieren. Der Seehund liefert ihnen Pelzwerk zur Bekleidung, Fleisch zur Nahrung, Tran zur Beleuchtung und Heizung. Den größten Teil des Jahres ist Winter. Im N. geht im Winter die Sonne 2 Monate gar nicht auf, in: südlichen Teile dauern die kürzesten Tage nur 3 Stunden. Im kurzen Sommer sind die Küsten belebt,- denn zahlreiche Schiffe kommen hierher zun: Walfisch- und Robbenfang. Die Bewohner, Eskin:os, sind klein, schmutzig, wohnen in niedrigen Hütten, die aus Stein, Moos und Erde, oft auch aus Eisgnadern zusanimcngefügt sind (B 14). In der Mitte der Hütte befindet sich

10. Nr. 23 - S. 89

1904 - Breslau : Hirt
§§ 101—102. Das Britische Nordamerika. 89 raschen Entstehung vieler neuen Wohnplätze haben viele Ortschaften den- selben Namen bekommen. f. Die bedeutendsten Städte, die sich durch Handel und Fabriktätigkcit auszeichnen, sind: Boston (bost'n; 560000 E.), New Aork (3^2 Mill. E-), die volkreichste Stadt und der erste Seehafen Amerikas), Buffalo (buffalo), Philadelphia (über 1300000 E., Steinkohlen, Eisenwerke), Pittsburg (320000 E.), Baltimore (böltimör; 510000 E., Tabak und Zigarren), Washington (uöschingt'n; 280000 E., Bundesstadt), Charleston (tschärlsn; Reis, Baumwolle), New Orleans (njü örlins; 280000 E., der größte Baumwollenmarkt der Erde), St. Louis (seni lüis; 575000 E.), Cincinnati (ßinßineti; 325000 E., Handel mit Schweinefleisch), Chicago (schikägo; 1700000 E., erster Getreide-, Vieh- und Holzmarkt der Erde), Milwaukee (miluöki; 285000 E., fast nur von Deut- schen bewohnt), San Francisco 9/3 Mill. E.), Neu Jerusalem wird bewohnt von der religiösen Sekte der Mormonen, „den Heiligen des jüngsten Tages". Sie haben bei ihrer Tatkraft und Arbeitsamkeit das unfruchtbare Land am Großen Salzsee in ein blühendes Kulturland umgeschaffen. § 101. Jas Kritische Hcordamcritra, kleiner als Europa. Die Uferlandschaften an den fünf Seen und dem St. Lorenzstrom (Ober- und Unter-Canada, Nen-Brann- schweig mit Nen-Schvttland) sind fruchtbar und darum dicht bevölkert. Die Bewohner von Canada sind großenteils französischer Abkunft und Sprache, da das Land früher unter französischer Herrschaft stand. Die bedeutendsten Orte sind: Toronto (210000 E.), Montreal (montriöl; 265000 E.), Quebec, Ottawa. Letzteres ist Hptst. der britischen Besitzungen auf dem Festlande. — S. vom Winnipeg-See die Prov. Manitoba mit äußerst fruchtbarem Weizenbodcn. — Britisch-Colnmbia am Stillen Ozean ist reich an Steinkohlen. — Die Hudson fhädß'n)-Bai-Länder oder Nordwest-Territoricn, zwischen dem Felsengebirge und der Hudson-Bai, sind in den nördlichen Strichen kahl und wüst mit sehr strengen Wintern. Im S. gibt es fast unermeßliche Waldgebicte mit zahl- reichem Pelzwild, welches von den Indianern und von Weißen eifrig gejagt wird. Englische Pelzhändler haben hier und da Niederlassungen. Im N.w. das unglaublich reiche Goldgebiet am Klondike fklöndeikj. — Auf der öden Halbinsel Labrador, und zwar an der Ostküste, hat die Brüdergemeinde einige Missionsplätze gegründet. — Die Insel Neufundland ist eine wichtige Station für den Kabeljaufang, der auf der großen Sandbank im O. im großen betrieben wird. Die Fischmassen, die aus den nördlichen Meeren kommen, werden durch den Golfstrom, den sie wegen seiner Wärme nicht dnrch- dringen können, aufgestaut und darum leicht gefangen. — Das Meer zwischen den Inseln im nördlichen Teile des Brit. Nordamerikas ist den größten Teil des Jahres zugefroren. Mitten im Sommer schwimmen riesige Eisberge umher, welche den Seefahrern gefährlich werden (B 14). Eine Durchfahrt durch das Jnselgewirr aus dem Atlant, nach dem Stillen Ozean hat man in neuerer Zeit wohl gesunden, aber sie ist für den Handels- verkehr nicht geeignet, weil das Meer nur zu kurze Zeit offen ist. § 102. Grönland, eine Insel, etwa 3mal so groß als die Skandinav. Halbinsel, ist im Innern mit hohen Bergen angefüllt, die mit Eis und Schnee bedeckt sind. Die Ostküste ist unbewohnbar. Gletscher reichen bis ans Meer, werden von den Wellen los- gebrochen und von einer kalten Polarströmung als Eisberge nach S. geführt. Die West- küste wird durch einen Arm des Golfstromes etwas erwärmt. Hier gibt es im Sommer grüne Wiesen; auch können Kartoffeln und Gemüse angebaut werden. Die Bewohner stillen ihren Hunger größtenteils an den vielen Walfischen, Seehunden, Fischen, Renn- tieren. Der Seehund liefert ihnen Pelzwerk zur Bekleidung, Fleisch zur Nahrung, Tran zur Beleuchtung und Heizung. Den größten Teil des Jahres ist Winter. Im N. geht im Winter die Sonne 2 Monate gar nicht auf, im südlichen Teile dauern die kürzesten Tage nur 3 Stunden. Im kurzen Sommer find die Küsten belebt/ denn zahlreiche Schiffe kommen hierher zum Walfisch- und Robbenfang. Die Bewohner, Eskimos, sind klein, schmutzig, wohnen in niedrigen Hütten, die aus Stein, Moos itnb Erde, oft auch aus Eisqnadern zusammengefügt sind (B 14). In der Mitte der Hütte befindet sich
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